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Zusammen wachsen.

Unerbittlich brennt die Sonne herab, das Thermometer kratzt an der 40-Grad-Marke. Extrembedingungen für Alison Ricker und Rich Haus bei der „planet“-Produktion auf dem Vorfeld des George Bush Intercontinental Airport (IAH) in Houston. Aber auch eine gute Gelegenheit, um zu demonstrieren, wie Zusammenarbeit funktioniert. Auf Zuruf des Fotografen eilen die beiden heran, lassen sich kurz die Stirn abtupfen – und schalten simultan in den „Porträtmodus“. Kaum ist das letzte Bild im Kasten, strebt das Duo zurück in den Pkw mit voll aufgedrehter Klima anlage. Auch bei den nächsten Fotorunden ziehen Alison Ricker und Rich Haus mühelos an einem Strang. Eine Situation, wie sie nicht besser zur Mission der beiden Manager passen könnte: Sie haben das Luftfracht- Joint-Venture von United Airlines und Lufthansa Cargo maßgeblich mitgestaltet. Ebenso sind sie an der weiteren Entwicklung der Kooperation beteiligt. Seit wenigen Monaten vertreiben die Airlines ihre Frachtkapazitäten auf Routen zwischen Europa und den USA gemeinsam. 

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„Die Teams arbeiten prima zusammen, es herrscht ein Gefühl echter Partnerschaft“, sagt Rich Haus, Senior Regional Sales Manager U.S. South bei United Cargo. „Die Kooperation ist eine wunderbare Mischung aus deutschem Ingenieursgeist und der hier vorherrschenden ,Wir packen das!‘- Einstellung“, sagt Alison Ricker, Joint Venture Manager USA bei Lufthansa Cargo.

MEHR FLEXIBILITÄT, HÖHERES TEMPO.

MEHR FLEXIBILITÄT, HÖHERES TEMPO.

Zum Start der Kooperation im Mai 2018 umfasste das gemeinsame Netzwerk der beiden Airlines Verbindungen zwischen den USA und – auf europäischer Seite – Deutschland, Großbritannien, Irland sowie Italien. Seither wird es nach und nach erweitert. „Wenn das Roll-out abgeschlossen ist, werden wir zusammen mehr als 250 Stationen in den Vereinigten Staaten und in Europa bedienen“, so Alison Ricker, deren Arbeitsort Atlanta ist. Dazu zählen mehr als 20 Destinationen, die bislang nicht Bestandteil des Netzes von Lufthansa Cargo waren. Bei United Cargo kommen sogar um die 50 Stationen hinzu. „In Summe ergibt das pro Woche rund 1.500 neue Routen-Optionen zwischen Flughäfen in den USA und Europa“, sagt Rich Haus. „Wir verschaffen den Kunden von Lufthansa Cargo ebenso wie unseren eigenen größere Flexibilität und vielfach enorme Zeitersparnis.“ Tatsächlich ist die US-Kundschaft der Airlines weitgehend identisch, wie Alison Ricker erläutert. Ausnahmen bilden lediglich Forwarder und Shipper mit hoch spezialisierten Wünschen wie beispielsweise dem Transport von Tieren.

„Der Zugang zur Kapazität der jeweils anderen Airline ist also tatsächlich in sehr vielen Fällen relevant.“ Welch starken Partner der Frachtkranich und seine Kunden gewonnen haben, wird auf dem Vorfeld von Houston schnell deutlich: Nach nur zehn Minuten sind in Sichtweite schon drei Maschinen gelandet, die das Logo mit der stilisierten Weltkugel auf dem Seitenleitwerk tragen. 768 Passagiermaschinen wird Uniteds Mainline- Flotte Ende 2018 umfassen, zwei Dutzend mehr als Ende 2017. Und: IAH ist nur eines von sieben Dreh kreuzen des Unternehmens in den USA. Hinzu kommen Chicago, Denver, Los Angeles, New York/Newark, San Francisco und Washington D.C. Kunden von Lufthansa Cargo aus den USA, die Sendungen über den Atlantik schicken wollen, ermöglicht das Joint Venture viele zusätzliche Direktflug-Kapazitäten in den geräumigen Bellys von United-Widebody-Maschinen. „Houston – Paris, Los Angeles – London, Chicago – Edinburgh“, zählt Alison Ricker auf und muss herzlich lachen. „Mir scheint, die fliegen ganz Europa direkt an!“ Tatsächlich kommen insgesamt 25 Destinationen hinzu, darunter Amsterdam, Hamburg, Madrid, Rom und Zürich.

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KUNDEN SCHÄTZEN CONVENIENCE.

„Der wichtigste Vorteil für US-Frachtkunden von United ist der Zugang zur Kapazität von einem der weltweit führenden Fracht-Carrier“, sagt Rich Haus. „Dabei spielen Lufthansas Frachter-Verbindungen vor allem nach Frankfurt eine große Rolle.“ Hinzu kommen die Belly-Kapazitäten nach München und, an Bord von Austrian Airlines-Maschinen, nach Wien – jeweils mitsamt Weiterflügen innerhalb Europas. Und: Während United Ziele in Europa ausschließlich über seine Hubs ansteuert, startet Lufthansa – teils mit Passagierjets, teils mit Frachtern – von 14 weiteren Airports in den USA wie Boston, Miami und Seattle. Nicht nur in den USA, sondern weltweit wollen Luftfrachtkunden dasselbe: Neben einem dichten Netzwerk und der dadurch erhöhten Geschwindigkeit sowie Flexibilität sind das Zuverlässigkeit und Sicherheit. Werte, für die sowohl Lufthansa Cargo als auch United Airlines stehen. „Zudem schätzen sie einen Partner, mit dem sie bequem arbeiten können“, sagt Haus. „Und genau das“, ergänzt Ricker, „bieten wir ihnen!“ So sind an Schlüsselstationen wie München gemeinsame Frachtabfertigungen geschaffen worden, anderswo gibt es koordinierte Transferprozesse. Eine weitere Aufgabe der Gestalter der Kooperation war, den Kunden die Möglichkeit zu eröffnen, Kapazi täten nahtlos beim jeweils anderen Partner zu buchen. „Wir waren uns schnell bewusst, dass wir eine Plattform brauchen, die unsere IT-Systeme miteinander kommunizieren und uns die Buchungsfunktionalität aufbauen lässt“, erklärt Rich Haus. „Dies zu entwickeln war die größte Herausforderung.“ Dabei hätten die Experten auf beiden Seiten bestens zusammengearbeitet, sagt Alison Ricker. „Die Leistung der Teams ist schon deshalb beachtlich, weil in der Luftfracht – das darf man nicht vergessen – ein geringer Grad an IT-Standardisierung herrscht.“

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Daneben wurde laut Alison Ricker eine weitere beträchtliche Herausforderung gemeistert: „Wir sind große Player mit dezidierten und wertvollen, dabei aber durchaus unterschiedlichen Unternehmens kulturen.“ Daher sei es nicht immer einfach gewesen, gemeinsame Ziele zu entwickeln. „Doch die beteiligten Teams waren immer mit Eifer bei der Sache und überzeugt davon, dass wir gemeinsam wachsen können.“ Das habe sich ausgezahlt. Mit dem aktuellen Status quo hat die Kooperation allerdings längst noch nicht ihre finale Form gefunden. „Wir arbeiten an einer gemeinsamen Kundenumfrage, von der wir uns Auskunft darüber erhoffen, in wel chen Punkten sich das Joint Venture für sie auszahlt und welche wir uns noch mal anschauen sollten“, sagt Rich Haus. Geplant sei in jedem Fall eine Weiterentwicklung – mit Blick auf das Einbeziehen von Spezialprodukten, aber auch auf eine Ausdehnung des Netzwerks.

Fotos: Edward Carreon

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