Sicherheit im Fokus der Luftfrachtindustrie
250 Teilnehmer bei zweiter Security Konferenz von Lufthansa Cargo
Die gestiegenen Sicherheitsanforderungen der internationalen Luftfrachtindustrie stehen heute im Fokus der zweiten Sicherheitskonferenz von Lufthansa Cargo in Frankfurt. Rund 250 Experten aus der Luftverkehrsindustrie, Wissenschaft und Politik nutzen die Gelegenheit, um über die jüngsten Entwicklungen zu diskutieren.
Karl-Heinz Köpfle, Vorstand Operations von Lufthansa Cargo, betont die gestiegene Bedeutung von Sicherheitsfragen in der internationalen Luftfahrt: „Für Lufthansa Cargo steht Sicherheit an oberster Stelle. Wir wollen und dürfen uns hier keine Kompromisse leisten. In den vergangenen Jahren haben wir dreistellige Millionenbeträge in Technologie und Ausbildung investiert. Unseren Kunden bieten wir so ein noch höheres Sicherheitsniveau, verbunden mit schnellen und kostengünstigen Prozessen.“ Köpfle macht aber auch deutlich, dass die Verschärfung von Sicherheitsbestimmungen einen tatsächlichen Zugewinn an Sicherheit bedeuten müsse: „Es kann nicht in unserem Interesse sein, dass Kosten durch neue Sicherheitsmaßnahmen steigen, die nicht durchdacht oder überhaupt nicht erforderlich sind, weil sie die Sicherheit objektiv nicht verbessern.
Details zu den neuen Verordnungen der Europäischen Union präsentiert Dr. Eckhard Seebohm, Referatsleiter für Luftsicherheit der EU-Kommission. Diese sehen vor allem für Sendungen in die USA verschärfte Kontrollen vor. So müssen etwa ab August dieses Jahres alle Luftfrachtsendungen, die auf Passagiermaschinen in die Vereinigten Staaten transportiert werden, vollständig durchleuchtet werden. Mit Alexander Graf Lambsdorff, Mitglied des Europäischen Parlaments, und Warren Miller, Vertreter der amerikanischen Transport- und Sicherheitsbehörde, TSA, berichten Experten von beiden Seiten des Atlantiks über die sicherheitsrelevanten Fragestellungen im Verkehr zwischen den USA und Europa.
Dabei sei eine stärkere Harmonisierung der Sicherheitsauflagen für die Luftfrachtindustrie von hoher Bedeutung, betont der Sicherheitschef von Lufthansa Cargo, Harald Zielinski: „Es gibt keinen Grund, warum die hohen Sicherheitsstandards, die wir in Deutschland bieten, von den Vereinigten Staaten nicht anerkannt werden.“ Von einer Vereinheitlichung der Standards würde die gesamte Branche profitieren.
Wie sich die veränderten Sicherheitsanforderungen auf Produktionsunternehmen und Versender auswirken, steht im Mittelpunkt des Vortrags von Jürgen Knipfer, Siemens AG. Mit Prof. Dr. Wolfgang Stölzle von der Universität St. Gallen berichtet ein Vertreter des Joint Air Transportation Competence Center for Security über aktuelle Forschungsergebnisse. Im Fokus steht dabei die Erhöhung der Sicherheit im Warehousing, also der Schnittstelle zwischen den verschiedenen Transportträgern. Mit welchen Verfahren Logistikanbieter in der Zukunft Sicherheitslösungen anbieten können, stellt Dr. Hermann Ries, vom Technologieanbieter Smiths Heimann vor.
Für Lufthansa Cargos Sicherheitschef Harald Zieliniski hat eine Konferenz an der die verschiedenen Beteiligten der Wertschöpfungskette teilnehmen, an Bedeutung weiter gewonnen. „Die deutlich gestiegenen Sicherheitsanforderungen sind ein Thema, das die gesamte Branche beschäftigt. Sichere und effiziente Luftfrachtprozesse können nur erreicht werden, wenn alle Beteiligten miteinander arbeiten“, so Zielinski. „Wir sind froh, unseren Kunden mit der Lufthansa Cargo Security Conference eine Veranstaltung bieten zu können, von der sie direkt profitieren.“
4. März 2010