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Der Wert der Rose.

Fair gehandelte Blumen: Lufthansa Cargo fliegt sie für den Importeur Omniflora von Ostafrika nach Frankfurt – und damit über eine enorme Distanz. Die Klimabilanz ist erstaunlich gut.

Soll es die rote Furiosa sein oder lieber die Athena in Weiß? Oder alle beide und noch etliche Sorten mehr? Omniflora hat Hunderte verschiedene Premiumrosen im Programm. Das Unternehmen aus Neu-Isenburg bei Frankfurt beliefert in erster Linie die großen Ketten, aber auch Fachgroßhändler. Die Blumen stammen aus Kenia und Tansania in Ostafrika. Fast alle werden fair gehandelt.

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Von Kenias Hauptstadt Nairobi aus gelangt ein beträchtlicher Teil der Rosen mit MD-11-Frachtern von Lufthansa Cargo nach Deutschland. „Wir bevorzugen es, mit Lufthansa Cargo zu verladen“, sagt Omniflora-Geschäftsführer Klaus W. Voss.

„Derzeit gibt es fünf Flüge pro Woche von Nairobi nach Frankfurt, bei jedem haben wir Ware an Bord.“ Im vergangenen Jahr importierte das 1994 gegründete Unternehmen mit heute 75 Mitarbeitern rund 4.300 Tonnen Blumen aus Ostafrika.

Tendenz steigend:

Die Tonnage hat sich in den letzten Jahren jeweils um 10 bis 20 Prozent erhöht. Der Flug vom Jomo Kenyatta International Airport nach Frankfurt dauert etwa acht Stunden. Während dieser Zeit – und auch beim Lkw-Transport von den Farmen nach Nairobi – lagert die empfindliche Ware in speziellen Luftfrachtkartons. „In einem aufwendigen Prozess vorgekühlt, ist sie so gut für den Transport konditioniert“, erklärt Voss.

Auch der Teil der Lieferkette, der an Land stattfindet, ist bis ins Letzte optimiert.

Auf afrikanischer Seite ist die Omniflora-Schwesterfirma Skytrain verantwortlich. „Das Verladen in Nairobi dauert etwa vier Stunden“, erläutert Voss. Die Blumen sind in diesem Moment ausgereift und haben bereits die richtige Farbe, sind aber noch geschlossen. Unmittelbar nach der Landung in Frankfurt wird die Fracht zum nahe gelegenen Frischezentrum von Omniflora transportiert.

In dieser Halle holen Mitarbeiter die Blumen aus den Luftfrachtkartons, schneiden sie an und verladen sie – in Eimern mit vorgekühltem Wasser und speziellen Frischhaltemitteln – auf sogenannte CC-Karren oder in Kartons auf Paletten. Dann ist die Ware bereit für den Lkw-Transport. Neben deutschen Abnehmern beliefert die Firma Kunden in Österreich, der Schweiz und Skandinavien. „Wir haben eigene Kühl-Lkw, arbeiten aber auch mit einer Spedition zusammen. Die Fahrten dauern 12 bis 24 Stunden“, so der Firmengründer.

Viel Aufwand für den Transport von Schnittblumen, die auch in Deutschland gedeihen.

Ökologisch sinnvoll ist der Import über Distanzen von mehreren Tausend Kilometern trotzdem, wie Voss erklärt: Wer hierzulande Rosen für den Handel im großen Stil anbauen möchte, muss sie in Gewächshäusern künstlich beheizen und beleuchten. „Dafür ist sehr viel Energie nötig.“

Das besorgt in Kenia und Tansania fast komplett die Sonne.

„Deshalb beträgt der CO2-Ausstoß beim Anbau in Ostafrika nur ein Siebtel der Menge, die in Deutschland entstünde. Und wohlgemerkt: Der Transport ist dabei schon berücksichtigt“, verdeutlicht Voss. Schädlinge bekämpfen die Farmer in vielen Fällen nach den Leitlinien des Integrated Pest Management: Sie lassen Nützlinge die Arbeit erledigen, für die man sonst Chemikalien bräuchte.

Die Blumen wachsen bei rund 20 Erzeugern.

Etwa ein Viertel der Betriebe gehört der James Finlay Limited, dem Mutterkonzern von Omniflora. Der Handel läuft mit den Farmen nach den Regeln der Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) ab. Die Farmer haben dadurch Gewissheit, dass man ihnen die Ware zu einem angemessenen, festgelegten Preis abkauft. „Der wird immer für ein Jahr fest vereinbart“, so Voss.

„Im normalen Markt werden Blumen versteigert, die Preisschwankungen sind enorm.“

Im Rahmen der Fairtrade-Übereinkunft wird zudem eine Prämie in Höhe von zehn Prozent des „Free On Board“-Werts geleistet. „Das ist der Wert, den die Blume hat, wenn sie die Farm verlässt.“ Die Prämie geht an Projekte, die der Mitarbeiterrat der Farm auswählt.

Auf diesem Weg werden Krankenhäuser und Schulen vor Ort gefördert, oder Geld fließt in Kleinkredite für Farm-Mitarbeiter. „Durch unsere Blumen generieren wir pro Jahr 1,5 Millionen Euro an Fairtrade-Prämien“, sagt Voss. Was bei der Organisation keineswegs unbemerkt geblieben ist: Omniflora hat 2010 den „Fairtrade-Award“ in der Kategorie „Wirtschaft/Industrie“ der renommierten Organisation „Fairtrade Deutschland“ erhalten.

www.omniflora.com

Fotos:

Kai Hartmann

Tendenz steigend:

Die Tonnage hat sich in den letzten Jahren jeweils um 10 bis 20 Prozent erhöht. Der Flug vom Jomo Kenyatta International Airport nach Frankfurt dauert etwa acht Stunden. Während dieser Zeit – und auch beim Lkw-Transport von den Farmen nach Nairobi – lagert die empfindliche Ware in speziellen Luftfrachtkartons. „In einem aufwendigen Prozess vorgekühlt, ist sie so gut für den Transport konditioniert“, erklärt Voss.

Auch der Teil der Lieferkette, der an Land stattfindet, ist bis ins Letzte optimiert.

Auf afrikanischer Seite ist die Omniflora-Schwesterfirma Skytrain verantwortlich. „Das Verladen in Nairobi dauert etwa vier Stunden“, erläutert Voss. Die Blumen sind in diesem Moment ausgereift und haben bereits die richtige Farbe, sind aber noch geschlossen. Unmittelbar nach der Landung in Frankfurt wird die Fracht zum nahe gelegenen Frischezentrum von Omniflora transportiert.

In dieser Halle holen Mitarbeiter die Blumen aus den Luftfrachtkartons, schneiden sie an und verladen sie – in Eimern mit vorgekühltem Wasser und speziellen Frischhaltemitteln – auf sogenannte CC-Karren oder in Kartons auf Paletten. Dann ist die Ware bereit für den Lkw-Transport. Neben deutschen Abnehmern beliefert die Firma Kunden in Österreich, der Schweiz und Skandinavien. „Wir haben eigene Kühl-Lkw, arbeiten aber auch mit einer Spedition zusammen. Die Fahrten dauern 12 bis 24 Stunden“, so der Firmengründer.

Viel Aufwand für den Transport von Schnittblumen, die auch in Deutschland gedeihen.

Ökologisch sinnvoll ist der Import über Distanzen von mehreren Tausend Kilometern trotzdem, wie Voss erklärt: Wer hierzulande Rosen für den Handel im großen Stil anbauen möchte, muss sie in Gewächshäusern künstlich beheizen und beleuchten. „Dafür ist sehr viel Energie nötig.“

Das besorgt in Kenia und Tansania fast komplett die Sonne.

„Deshalb beträgt der CO2-Ausstoß beim Anbau in Ostafrika nur ein Siebtel der Menge, die in Deutschland entstünde. Und wohlgemerkt: Der Transport ist dabei schon berücksichtigt“, verdeutlicht Voss. Schädlinge bekämpfen die Farmer in vielen Fällen nach den Leitlinien des Integrated Pest Management: Sie lassen Nützlinge die Arbeit erledigen, für die man sonst Chemikalien bräuchte.

Die Blumen wachsen bei rund 20 Erzeugern.

Etwa ein Viertel der Betriebe gehört der James Finlay Limited, dem Mutterkonzern von Omniflora. Der Handel läuft mit den Farmen nach den Regeln der Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) ab. Die Farmer haben dadurch Gewissheit, dass man ihnen die Ware zu einem angemessenen, festgelegten Preis abkauft. „Der wird immer für ein Jahr fest vereinbart“, so Voss.

„Im normalen Markt werden Blumen versteigert, die Preisschwankungen sind enorm.“

Im Rahmen der Fairtrade-Übereinkunft wird zudem eine Prämie in Höhe von zehn Prozent des „Free On Board“-Werts geleistet. „Das ist der Wert, den die Blume hat, wenn sie die Farm verlässt.“ Die Prämie geht an Projekte, die der Mitarbeiterrat der Farm auswählt.

Auf diesem Weg werden Krankenhäuser und Schulen vor Ort gefördert, oder Geld fließt in Kleinkredite für Farm-Mitarbeiter. „Durch unsere Blumen generieren wir pro Jahr 1,5 Millionen Euro an Fairtrade-Prämien“, sagt Voss. Was bei der Organisation keineswegs unbemerkt geblieben ist: Omniflora hat 2010 den „Fairtrade-Award“ in der Kategorie „Wirtschaft/Industrie“ der renommierten Organisation „Fairtrade Deutschland“ erhalten.

www.omniflora.com

 

Fotos:

Kai Hartmann

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