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Pharma-Ninja.

In Kōka stellten legendäre Ninjas einst Kräutermedizin her. Heute produziert Bayer in der japanischen Kleinstadt innovative Arznei für den riesigen heimischen Markt. Die Rohstoffe dafür werden per Luftfracht geliefert.

Eine Kleinstadt im Südwesten von Japans Hauptinsel Honshu: ein Museum zu Ehren legendärer Ninja-Kämpfer, üppige Vegetation mit reichlich Wald und Flüssen, knapp 90.000 Menschen verteilt über mehrere Ortschaften. Was die Menschen in der Landgemeinde Kōka mit den Bewoh - nern von Nippons Metropolen verbindet: Im Krankheitsfall werden sie erstklassig versorgt. Das japanische öffentliche Gesundheitssystem ist weltweit eines der am höchsten entwickelten.
Dem Grundsatz nach ist das System für alle 127 Millionen Bewohner des Inselstaats da. Und immer mehr von ihnen dürften regelmäßig Behandlungen oder verschreibungs - pflichtige Medikamente benötigen: Ein Drittel der Japaner ist inzwischen älter als 60 und damit potenziell anfälliger als jüngere Menschen für Leiden von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis zum Schlaganfall. Welche freilich ebenfalls von dem hohen Versorgungsstandard profitieren.

Strategische Bedeutung 

Ganz gleich ob jung oder betagt – geht es um die Versorgung der Japaner mit Arzneimitteln, spielt die Stadt Kōka seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Einst verstanden sich die Ninjas der Region neben der Kampfkunst auch aufs Zubereiten von Medizin auf Kräuterbasis. Heute steht in Kōka das Supply Center Shiga: das nach der umgebenden Präfektur benannte Werk von Bayer Yakuhin, Tochter des weltweit aktiven deutschen Pharmariesen Bayer.
„Japan hat für Bayer besondere strategische Bedeutung“, sagt Dr. Hirohito

 

 

Katayama, Chef des Werks sowie Head of Product Supply Japan von Bayer Yakuhin. Nippons Pharmamarkt ist hinter den USA der weltweit zweitgrößte, zumindest mit Blick auf Originalpräparate.
Auch wenn sie bei Weitem nicht für die Wachstumszahlen sorgt, die sich in Schwellenländern erzielen lassen: Japans Pharma- und Healthcare-Branche entwickelt sich gut. Das spürt man auch bei Bayer, wo man 2015 einen landesweiten Umsatz von umgerechnet gut 2,3 Milliarden Euro erwirtschaftete – 4,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Rund 2.660 Mitarbeiter beschäftigt Bayer Yakuhin in Japan. „2015 hat Bayer Yakuhin in der Rangliste der japanischen Pharmahersteller einen Sprung auf Rang zehn gemacht“, sagt Hirohito Katayama. Das deutliche Wachstum in einem hart umkämpften Markt führt der Manager auf die innovativen Produkte zurück, die im Supply Center Shiga hergestellt werden, darunter beispielsweise Tabletten gegen Herzerkrankungen.
Was macht die Produkte innovativ? Im Fokus der Entwickler steht nicht nur die Wirksamkeit, sondern auch die Darreichung. So wurden bestimmte Tabletten daraufhin konzipiert, dass sie sich leicht kauen und ohne Wasser einnehmen lassen. „Das macht es Patienten leichter, die nur genau definierte Mengen an Flüssigkeit zu sich nehmen dürfen“, erläutert Katayama. Bei einem weiteren Produkt wurde die Größe der Tablette verringert. Resultat: Die Tablette lässt sich leichter schlucken und büßt dabei nichts von ihrer Wirksamkeit ein.

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Erfolgreich wirtschaften: Bayer setzte 2015 in Japan umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro um.

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Zusammenstehen: Dr. Hirohito Katayama, Head of Product Supply Japan bei Bayer Yakuhin (ganz l.), mit Yoshihiro Yamamoto (Lufthansa Cargo) sowie den Supply-Chain- Managern Peter G. Meyer (Asia Pacific) und Nobuyuki Hirono (Japan).

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Kontrollieren: Pharma-Fracht wird oft temperaturgeführt transportiert, damit die Medikamente ihre Wirksamkeit behalten. Sorgfalt beim Handling ist oberstes Gebot.

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Anschieben: Unicooler-Container, die Lufthansa Cargo im Rahmen des Produkts Cool/td verwendet, erlauben die aktive Temperierung von Fracht im Bereich zwischen minus 20 und plus 30 Grad Celsius.

Ein drittes Produkt, das als Granulat in Tütchen abgefüllt wird, ist ebenfalls für Menschen mit Schluckbeschwerden gedacht. Daneben hat Bayer Yakuhin Tabletten auf den Markt gebracht, deren Wirkstoffe zu unterschiedlichen Zeitpunkten freigesetzt werden, sodass der Patient statt zwei Einheiten am Tag nur noch eine einnehmen muss.
Ist ein neu entwickeltes Medikament nach dem Dafürhalten des Herstellers nutzungsreif, kommt laut Hirohito Katayama ein besonderer Vorzug des japanischen Gesundheitssystems zum Tragen: Die japanischen Zulassungszeiten zählen zu den kürzesten der Welt. „Das bedeutet, dass japanische Patienten rasch Zugang zu den neuesten Behandlungsmethoden bekommen.“

Reibungsloser Nachschub 

Damit der Nachschub an Produkten aus dem Supply Center Shiga nicht abreißt, landet pünktlich um 8.40 Uhr eine Boeing 747-400 der Lufthansa auf dem Kansai International Airport – IATA-Kürzel: KIX – vor den Toren von Osaka. Im Belly des Passagierjets aus Frankfurt: ein halbes Dutzend Unicooler- Container für den temperaturgeführten Transport. Die Displays an den Behältern zeigen fünf Grad Celsius im Inneren an. „Wir transportieren jede Woche Ware für Bayer Yakuhin hierher“, so Yoshihiro Yamamoto, Regional Manager Western Japan von Lufthansa Cargo. Bereits seit 2008 vertraut der Hersteller auf die Carrier-Dienste des Frachtkranichs.

 

 

„Aus Übersee beziehen wir sowohl Rohstoffe als auch Produktvorstufen“, sagt Hirohito Katayama. Die Ware wird aus ver - schiedenen Ländern Europas einge flogen. So haben die Unicooler-Container, die mit der Boeing 747-400 – Flugnummer LH740 – angekommen sind, bereits einen Zubringerflug von Mailand nach Frankfurt hinter sich. Auch fertige Bayer-Produkte für den japanischen Markt landen regelmäßig an Bord von Lufthansa Maschinen auf dem KIX-Airport. Sie gelangen jedoch nicht ins Werk in Kōka, sondern direkt zum Distributionszentrum des Herstellers in Osaka.
Seit Anfang dieses Jahres ist Heike Prinz Präsidentin von Bayer Yakuhin. „Unsere Mission ist es, Patienten zuverlässig hochqualitative, innovative Medikamente zur Verfügung zu stellen“, so die Deutsche. „Ein belastbares Versorgungs - netzwerk ist für uns von hoher Bedeutung. Deswegen arbeiten wir mit verlässlichen Carriern wie Lufthansa Cargo zusammen.“
Die letzte Etappe vom KIX, spektakulär gelegen auf künstlichen Inseln in der Bucht vor der Millionenstadt, zum Supply Center Shiga legt die kostbare Ware per Truck zurück. Nicht mehr in Unicoolern, sondern im temperaturkontrollierten Frachtraum. Rund zwei Stunden dauert die Fahrt über eine Distanz von 140 Kilometern. Nach dem Entladen werden die Materialien für genau definierte Zeiträume und wiederum temperaturgeführt gelagert – ehe unter striktesten Hygienevorkehrungen die Verarbeitung beginnt. Liefer- und Produktionsbedingungen, die selbst die legendären Kōka-Ninjas begeistert hätten!

Pharma-Handling am KIX

Lufthansa Cargo bietet Bayer Yakuhin auf dem Kansai International Airport (KIX) vor den Toren Osakas seit 2011 extraschnelles Handling. Für die wöchentlich an Bord einer Boeing 747-400 eintreffenden, in Unicooler-Containern gelagerten Sendungen klärt ein Zollagent innerhalb von nur 70 Minuten die nötigen Formalitäten. Derweil lagert die ebenso wertvolle wie empfindliche Ware geschützt vor Sonneneinstrahlung im gekühlten Import-Warehouse von Lufthansa Cargo. Für den Breakdown und das Zwischenlagern bis zur Abholung durch den Lkw-Spediteur steht mit dem Pharma-Warehouse „KIX Medica“ exzellente Infrastruktur zur Verfügung.

 

Fotos:
Ben Weller

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