Pharma-Ninja.
In Kōka stellten legendäre Ninjas einst Kräutermedizin her. Heute produziert Bayer in der japanischen Kleinstadt innovative Arznei für den riesigen heimischen Markt. Die Rohstoffe dafür werden per Luftfracht geliefert.
Eine Kleinstadt im Südwesten von Japans Hauptinsel Honshu: ein Museum zu Ehren legendärer Ninja-Kämpfer, üppige Vegetation mit reichlich Wald und Flüssen, knapp 90.000 Menschen verteilt über mehrere Ortschaften. Was die Menschen in der Landgemeinde Kōka mit den Bewoh - nern von Nippons Metropolen verbindet: Im Krankheitsfall werden sie erstklassig versorgt. Das japanische öffentliche Gesundheitssystem ist weltweit eines der am höchsten entwickelten. Strategische Bedeutung Ganz gleich ob jung oder betagt – geht es um die Versorgung der Japaner mit Arzneimitteln, spielt die Stadt Kōka seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Einst verstanden sich die Ninjas der Region neben der Kampfkunst auch aufs Zubereiten von Medizin auf Kräuterbasis. Heute steht in Kōka das Supply Center Shiga: das nach der umgebenden Präfektur benannte Werk von Bayer Yakuhin, Tochter des weltweit aktiven deutschen Pharmariesen Bayer.
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Katayama, Chef des Werks sowie Head of Product Supply Japan von Bayer Yakuhin. Nippons Pharmamarkt ist hinter den USA der weltweit zweitgrößte, zumindest mit Blick auf Originalpräparate. |
Zusammenstehen: Dr. Hirohito Katayama, Head of Product Supply Japan bei Bayer Yakuhin (ganz l.), mit Yoshihiro Yamamoto (Lufthansa Cargo) sowie den Supply-Chain- Managern Peter G. Meyer (Asia Pacific) und Nobuyuki Hirono (Japan).
Kontrollieren: Pharma-Fracht wird oft temperaturgeführt transportiert, damit die Medikamente ihre Wirksamkeit behalten. Sorgfalt beim Handling ist oberstes Gebot.
Anschieben: Unicooler-Container, die Lufthansa Cargo im Rahmen des Produkts Cool/td verwendet, erlauben die aktive Temperierung von Fracht im Bereich zwischen minus 20 und plus 30 Grad Celsius.
Ein drittes Produkt, das als Granulat in Tütchen abgefüllt wird, ist ebenfalls für Menschen mit Schluckbeschwerden gedacht. Daneben hat Bayer Yakuhin Tabletten auf den Markt gebracht, deren Wirkstoffe zu unterschiedlichen Zeitpunkten freigesetzt werden, sodass der Patient statt zwei Einheiten am Tag nur noch eine einnehmen muss. Reibungsloser Nachschub Damit der Nachschub an Produkten aus dem Supply Center Shiga nicht abreißt, landet pünktlich um 8.40 Uhr eine Boeing 747-400 der Lufthansa auf dem Kansai International Airport – IATA-Kürzel: KIX – vor den Toren von Osaka. Im Belly des Passagierjets aus Frankfurt: ein halbes Dutzend Unicooler- Container für den temperaturgeführten Transport. Die Displays an den Behältern zeigen fünf Grad Celsius im Inneren an. „Wir transportieren jede Woche Ware für Bayer Yakuhin hierher“, so Yoshihiro Yamamoto, Regional Manager Western Japan von Lufthansa Cargo. Bereits seit 2008 vertraut der Hersteller auf die Carrier-Dienste des Frachtkranichs.
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„Aus Übersee beziehen wir sowohl Rohstoffe als auch Produktvorstufen“, sagt Hirohito Katayama. Die Ware wird aus ver - schiedenen Ländern Europas einge flogen. So haben die Unicooler-Container, die mit der Boeing 747-400 – Flugnummer LH740 – angekommen sind, bereits einen Zubringerflug von Mailand nach Frankfurt hinter sich. Auch fertige Bayer-Produkte für den japanischen Markt landen regelmäßig an Bord von Lufthansa Maschinen auf dem KIX-Airport. Sie gelangen jedoch nicht ins Werk in Kōka, sondern direkt zum Distributionszentrum des Herstellers in Osaka. |
Pharma-Handling am KIX
Lufthansa Cargo bietet Bayer Yakuhin auf dem Kansai International Airport (KIX) vor den Toren Osakas seit 2011 extraschnelles Handling. Für die wöchentlich an Bord einer Boeing 747-400 eintreffenden, in Unicooler-Containern gelagerten Sendungen klärt ein Zollagent innerhalb von nur 70 Minuten die nötigen Formalitäten. Derweil lagert die ebenso wertvolle wie empfindliche Ware geschützt vor Sonneneinstrahlung im gekühlten Import-Warehouse von Lufthansa Cargo. Für den Breakdown und das Zwischenlagern bis zur Abholung durch den Lkw-Spediteur steht mit dem Pharma-Warehouse „KIX Medica“ exzellente Infrastruktur zur Verfügung.
Fotos:
Ben Weller