
Leidenschaft für Technik.
Generatoren für Angola, Straßenbahnen für Taiwan, Papiermaschinen für die Niederlande. Voith ist ein internationaler Technologiekonzern mit ausgeklügelten Logistikketten. Für Alexis von Hoensbroech, Vorstand Produkt und Vertrieb bei Lufthansa Cargo, nur ein Grund, sich aus erster Hand zu informieren.
Luanda wächst.
In Angolas Hauptstadt leben heute mehr als fünf Millionen Menschen. Vor 20 Jahren waren es nicht einmal halb so viel. Neue Fabriken für Automobile oder Bekleidung schießen aus dem Boden. Der Bedarf an Strom für Bevölkerung und Wirtschaft steigt von Tag zu Tag. Damit die Lichter in Luanda nicht ausgehen, investiert Angola kräftig in den Energiesektor. Das Land setzt auf die Kraft des Wassers – die Technologie kommt aus Heidenheim an der Brenz.

Das traditionsreiche Familienunternehmen Voith rüstet für Angola ein neues Wasserkraftwerk am Fluss Kwanza aus. Für die rund 180 Kilometer östlich von Luanda gelegene Anlage Cambambe II installiert der Technologiekonzern vier Generatoren und Turbinen, die Leittechnik und die dazugehörigen Systeme. Auftragsvolumen: mehr als 100 Millionen Euro. Mit dem Projekt wird Angola seine installierte Leistung aus Wasserkraft verdoppeln.

Zwei Anlagen von Voith sind bereits in Angola installiert, die dritte steht kurz vor der Auslieferung. In deren 120 Tonnen schwerem Stator, dem feststehenden Teil eines Generators, treffen zwei Männer aufeinander, die ihre Leidenschaft für Technik teilen: Georg Knöbel, Leiter der Turbinenfertigung im Voith-Stammsitz in Heidenheim, und Lufthansa Cargo Vorstand Alexis von Hoensbroech.
„Bis zu vier Monate arbeiten wir hier mit rund 20 Mitarbeitern an so einem Generator“, erklärt Knöbel. „Fast 25 Tonnen Kupfer sind in den Windungen verbaut – etwa so viel wie in drei Millionen Smartphones.“
Alexis von Hoensbroech lauscht aufmerksam den Ausführungen des Turbinenspezialisten. „Mit einer Drehzahl von 180,5 Umdrehungen pro Minute wird sich später ein riesiger Elektromagnet im Stator bewegen und 178 Megawatt Leistung erzeugen“, fährt Knöbel fort. Die Lebensdauer des Aggregats beträgt mehr als 25 Jahre.

Synonym für Qualität.
Der Name Voith steht für Qualität – seit über 148 Jahren. Mit mehr als 39.000 „Voithianern“ und mehr als fünf Milliarden Euro Umsatz ist Voith eines der großen Familienunternehmen Europas. Das Geschäft ist in vier Bereichen gebündelt: Voith Hydro ist ein Komplettanbieter für die Ausrüstung von Wasserkraftwerken aller Größenordnungen.
Voith Industrial Services gehört zu den führenden Anbietern von technischen Dienstleistungen für verschiedene Schlüsselindustrien wie Automotive, Aerospace, Energie, Öl und Gas sowie Chemie und Petrochemie. Voith Paper ist Systemlieferant für die internationale Papierindustrie, der den gesamten Papierherstellungsprozess abdeckt. Voith Turbo produziert unter anderem kraftvolle Antriebs- und Bremssysteme, beispielsweise für Straßenbahnen oder Schnellzüge.„Wenn Sie im ICE die Leselampe einschalten, um eine Zeitung zu lesen, dann sind oftmals alle vier Voith-Teilkonzerne beteiligt“, erläutert Georg Knöbel stolz die Vielfalt des Konzerns.

Schnelle Verfügbarkeit relativiert höhere Kosten.
Das Unternehmen ist Vorreiter in den meisten der angebotenen Technologien. Der Grund: „Die hohen Qualitäts- und Produktionsstandards, die von Voith in Deutschland etabliert wurden, gelten für alle Voith-Standorte weltweit. Wir sind ein international aufgestellter Technologiekonzern, der in mehr als 50 Ländern mit Niederlassungen vertreten ist“, sagt Andreas Sedlatschek. Der 44-Jährige ist verantwortlich für den konzernweiten Einkauf von Transportdienstleistungen sowie den Aufbau globaler Lieferketten. „Voith produziert weltweit. Damit die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Voith-Fertigungsstätten, den Lieferanten und Kunden reibungslos und schnell funktioniert, braucht es natürlich ausgeklügelte Logistikketten“, so Andreas Sedlatschek weiter.

Genau hier kommt Lufthansa Cargo ins Spiel. „Ob Pole für Generatoren oder besonders wertvolle Bauteile für Regler: Unsere Sendungen müssen zuverlässig und schnell an den Standorten oder bei den Kunden am anderen Ende der Welt sein. Sonst wird es teuer. Die höheren Transportkosten gleichen wir durch schnellere Verfügbarkeit wieder aus.“ Alexis von Hoensbroech nickt: „Noch teurer als Luftfracht ist keine Luftfracht.“ Ob Komponenten für Papiermaschinen, Kupplungen für Schnellzüge oder große und schwere Teile für Wasserkraftwerke – Lufthansa Cargo sorgt dafür, dass Voith-Kunden weltweit pünktlich, sicher und schnell die bestellten Produkte erhalten.

Die jährlich von Voith umgeschlagene Luftfrachttonnage beträgt mehrere Zehntausend Tonnen. „Davon fliegt ein Teil mit uns“, sagt Michael Butz, Account Manager Sales von Lufthansa Cargo in Stuttgart und zuständig für Voith. Andreas Sedlatschek ergänzt: „Auch in der Ersatzteillogistik vertrauen wir auf Lufthansa Cargo.“

Hier gehen die beiden Partner gemeinsam neue Wege. „In Kürze bieten wir ein Produkt an, mit dem Monteur und Ersatzteile in einer Maschine reisen können“, sagt Alexis von Hoensbroech. „Es ist doch ganz klar: Ein Ersatzteil funktioniert nicht ohne Monteur und dieser nicht ohne das Ersatzteil. Logische Konsequenz: Beide müssen auf einem Flieger reisen, sodass eine zeitgleiche Ankunft gewährleistet ist.
“Es ist die Nähe, die Voith an seinem bevorzugten Carrier schätzt. „Lufthansa Cargo ist international, sehr breit aufgestellt und zuverlässig. Das Unternehmen verfügt über ein starkes globales Netzwerk und hat überall engagierte Ansprechpartner, die flexibel auf Kundenwünsche reagieren können“, erklärt Andreas Sedlatschek und schaut zu Michael Butz. Raum für Verbesserung sieht der Voith-Logistiker in der Vernetzung der für die Transporte eingesetzten Technologien.

„Wir müssen in Zukunft die Kommunikation aller Beteiligten in der Supply Chain besser abstimmen, intensivieren und offener machen. Das wird einen höheren Nutzen für alle bringen. Aber auch hier sehe ich uns gemeinsam mit dem Partner Lufthansa Cargo auf einem guten Weg.“ Alexis von Hoensbroech stimmt zu. „In der Tat warten in dem Bereich noch einige Herausforderungen. Mit Voith sprechen wir aber eine Sprache. Wenn wir beispielsweise von Qualität oder Verlässlichkeit sprechen, dann meinen wir exakt das Gleiche. Daher bin ich mir sicher, dass wir beim Thema effizientere Vernetzung mit Voith vorangehen werden.“
„Das hat mich beeindruckt.“
Mich hat bei meinem Besuch hier am Stammsitz in Heidenheim besonders die allgegenwärtige Leidenschaft fasziniert, mit der die Mitarbeiter von Voith für ihre Kunden techno-logische Höchstleistungen vollbringen. Egal ob in der Turbinenhalle, bei den Papiermaschinen oder den Schiffsantrieben: Das Herz der ‚Voithianer‘ schlägt für den Kunden.“

„Das haben wir gemeinsam.“
„Voith und Lufthansa Cargo verbindet eine sehr ähnliche Firmenkultur: Internationalität und das gleiche Verständnis von Qualität, die den Namen ,Made in Germany‘ verdient.“
„Das ist Voith für mich.“
„Voith ist für mich der Inbegriff des großen deutschen Weltmarktführers: ein internationales Technologie-Spitzenunternehmen, das mit seinen vier Geschäftsbereichen sehr breit und mit mehr als 50 Standorten international gut aufgestellt ist. Das Besondere: Voith hat sich in der 148-jährigen Firmengeschichte den Charakter und die Werte eines Familienunternehmens immer bewahrt.“
Fotos:
Bernhard Huber, Jürgen Mai/Lufthansa Cargo