
Faktor Mensch.
Ist eine Ernährung durch den natürlichen Nahrungstransportweg nicht mehr möglich, gibt es nur eine Lösung: die künstliche Zufuhr. Menschen, die sich von einer schweren Operation erholen, Komapatienten oder andere intensivmedizinische Fälle sind häufig auf Sondennahrung angewiesen. Unterschieden wird in der künstlichen Ernährung zwischen enteraler Ernährung – über den Magen-Darm-Trakt – und parenteraler Ernährung, also über eine Infusion. „Bei unserer Fracht handelte es sich um enterale Ernährung“, weiß Haltmayer. „Diese sogenannte Sondenernährung stabilisiert das Gewicht des Patienten, versorgt ihn mit notwendigen Vitaminen und gewährleistet eine stabile Nahrungsaufnahme.“ Die Herkunft überlassen viele Krankenhäuser in China nicht dem Zufall. „Chinesen vertrauen hier auf die Produkte unseres Kunden und die hohen Qualitätsstandards, die die deutsche Sondennahrung einhält“, erläutert Haltmayer. Insgesamt 170 Tonnen versendete Quick Cargo Service daher auf zwei Charterflügen in die chinesische Metropole Schanghai. Um dabei die maximale Auslastung der Flüge zu erreichen, haben QCS und Lufthansa Cargo bereits vorab mit dem Urversender die genauen Maße und die optimale Kapazität des Frachters mitgeteilt, sodass bereits im Werk optimal gepackt werden konnte. „Es ist immer befriedigend, wenn die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten der Supply Chain so wunderbar funktioniert“, erklärt Haltmayer – und blickt seinem ersten Lufthansa Cargo Vollcharter hinterher.

Es ist ein kalter Wintertag, als um 13.45 Uhr die Boeing 777F namens „Hallo Germany“ von Frankfurt (FRA) in Richtung Schanghai (PVG) abhebt. Rund 100 Tonnen hat sie geladen. Jede einzelne Palette stammt von der Spedition Quick Cargo Service (QCS). Und jedes Packstück enthält das Gleiche: künstliche Nahrung. Um diese wichtige Fracht pünktlich und perfekt temperiert auszuliefern, hatte QCS einen ganzen Frachter gechartert.
Grund genug für QCS-Geschäftsführer Stephan Haltmayer, persönlich Verladung und Abflug zu beobachten. „Dieser Charter war eine Herausforderung“, so Haltmayer. „Perfekte Temperierung heißt ja nicht immer, dass die Fracht heruntergekühlt werden muss. Bei Witterungen um den Gefrierpunkt war es hier wichtig, dass unsere empfindliche Sendung ihre Temperatur konstant hielt.“ Künstliche Nahrung toleriert nur Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius, andernfalls büßt sie an Qualität ein. Eine zusätzliche Herausforderung stellte die schiere Masse der Sendung dar.
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100 Tonnen auf einen Schlag – das ist selbst für erfahrene Logistikmanager nicht alltäglich. Alles musste zum gleichen Zeitpunkt hinreichend temperiert umgeschlagen werden. Dank perfekter Vorbereitung von QCS und dem Frankfurter Kundenteam 2 sowie den Charterkollegen von Lufthansa Cargo vergingen von Anlieferung ins Lufthansa Cargo Cool Center über die Sicherheitsscans bis zur Verladung nur wenige Stunden. „Zu wissen, dass das Frachtgut Leben retten kann, hebt natürlich den Druck“, stellt Haltmayer klar. „Hier darf absolut nichts schiefgehen!“ |
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Stefan Wildhirt / iStock